Rheinische Reibekuchen

Rezept-Informationen

Portionen 4-6 Personen
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Bratzeit 25 Minuten
Schwierigkeit Einfach

Reibekuchen, auch Kartoffelpuffer genannt, sind ein wahres Kulturgericht des Rheinlands. Diese knusprigen, goldbraunen Fladen aus geriebenen Kartoffeln sind mehr als nur ein einfaches Gericht - sie sind ein Stück rheinische Identität. Ob auf dem Weihnachtsmarkt, bei Volksfesten oder als gemütliches Familienessen, Reibekuchen bringen Menschen zusammen.

Das Geheimnis perfekter Reibekuchen liegt in der richtigen Kartoffelsorte, der optimalen Vorbereitung und dem geschickten Umgang mit der Pfanne. Traditionell werden sie mit Apfelmus serviert, aber die Variationsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Von herzhaft bis süß - Reibekuchen sind ein vielseitiger Genuss für jede Tageszeit.

Zutaten

Für die Reibekuchen:

  • 2 kg mehligkochende Kartoffeln
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Eier
  • 3-4 EL Mehl
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL weißer Pfeffer
  • 1 Prise Muskatnuss
  • Öl zum Braten (Sonnenblumenöl oder Rapsöl)

Zum Servieren:

  • Apfelmus
  • Saure Sahne oder Schmand
  • Frischer Schnittlauch (gehackt)
  • Rübenkraut oder Honig (optional)

Zubereitung

Kartoffeln vorbereiten:

  1. Die Kartoffeln schälen und sofort in kaltes Wasser legen, damit sie nicht braun werden.
  2. Die Zwiebel schälen und halbieren.
  3. Kartoffeln und Zwiebel mit einer groben Reibe reiben oder in der Küchenmaschine grob raspeln.
  4. Die geriebene Masse in ein sauberes Küchentuch geben und über einer Schüssel kräftig ausdrücken, um so viel Flüssigkeit wie möglich zu entfernen.
  5. Die Kartoffel-Zwiebel-Mischung in eine große Schüssel geben.

Teig zubereiten:

  1. Die Eier aufschlagen und zu den Kartoffeln geben.
  2. Mehl, Salz, Pfeffer und eine Prise Muskatnuss hinzufügen.
  3. Alles gut vermischen, bis eine bindende Masse entsteht. Falls der Teig zu flüssig ist, noch etwas Mehl hinzufügen.
  4. Den Teig 10 Minuten ruhen lassen, damit das Mehl quellen kann.

Reibekuchen braten:

  1. Eine große Pfanne mit ausreichend Öl (etwa 1 cm hoch) bei mittlerer bis hoher Hitze erwärmen.
  2. Das Öl ist heiß genug, wenn ein Tropfen Teig sofort zischt und aufsteigt.
  3. Mit einem Löffel portionsweise Teig in die Pfanne geben und mit dem Löffelrücken zu runden, flachen Reibekuchen formen.
  4. Nicht zu viele Reibekuchen gleichzeitig in die Pfanne geben - sie brauchen Platz.
  5. Von jeder Seite 3-4 Minuten goldbraun und knusprig braten.
  6. Die fertigen Reibekuchen auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm halten.
  7. Den Vorgang mit dem restlichen Teig wiederholen.

Tipps für perfekte Reibekuchen

Kartoffelsorte: Verwenden Sie unbedingt mehligkochende Kartoffeln wie Bintje oder Mehlige. Festkochende Kartoffeln ergeben keine guten Reibekuchen, da sie zu wenig Stärke enthalten.

Flüssigkeit entfernen: Das gründliche Ausdrücken der geriebenen Kartoffeln ist entscheidend für die Knusprigkeit. Je weniger Flüssigkeit im Teig ist, desto knuspriger werden die Reibekuchen.

Öltemperatur: Das Öl sollte heiß, aber nicht rauchend sein. Bei zu niedriger Temperatur werden die Reibekuchen fettig, bei zu hoher Temperatur verbrennen sie außen und bleiben innen roh.

Warmhalten: Fertige Reibekuchen können bei 80°C im Backofen warm gehalten werden, ohne dass sie ihre Knusprigkeit verlieren.

Traditionelle und moderne Variationen

Klassische Beilagen

Die traditionelle Kombination aus Reibekuchen und Apfelmus ist unschlagbar. Das süß-saure Apfelmus harmoniert perfekt mit der herzhaften Kartoffelnote. Alternativ schmecken sie auch hervorragend mit Rübenkraut (Zuckerrübensirup) oder Honig.

Herzhafte Varianten

Für eine herzhafte Mahlzeit servieren Sie die Reibekuchen mit Schmand und frischem Schnittlauch. Auch geräucherter Lachs oder Matjes passen ausgezeichnet dazu. In manchen Regionen werden sie auch mit Himmel un Ääd (Kartoffelbrei mit Äpfeln) serviert.

Süße Variante

Für süße Reibekuchen können Sie dem Teig 1-2 EL Zucker und etwas Zimt hinzufügen. Diese werden dann mit Puderzucker bestäubt und mit Kompott serviert.

Regionale Unterschiede und Namen

Reibekuchen haben je nach Region verschiedene Namen und kleine Variationen:

Die Grundzubereitung bleibt meist gleich, aber manche Regionen fügen Kümmel hinzu oder verwenden andere Gewürze.

Geschichte der Reibekuchen

Kartoffelpuffer haben eine lange Tradition in Deutschland. Bereits im 18. Jahrhundert, als die Kartoffel sich als Grundnahrungsmittel etablierte, entstanden die ersten Versionen der heutigen Reibekuchen. Sie waren ein ideales Gericht für ärmere Schichten, da Kartoffeln günstig und sättigend waren.

Im Rheinland entwickelten sich Reibekuchen zu einem echten Kulturgericht. Auf jedem Weihnachtsmarkt und Volksfest gehören sie zum festen Programm. Die traditionelle Zubereitung in großen Pfannen auf offenem Feuer ist noch heute ein beliebtes Schauspiel.

Gesunde Aspekte und Nährwerte

Kartoffeln sind reich an Vitamin C, Kalium und Ballaststoffen. Die Reibekuchen liefern komplexe Kohlenhydrate und sind ein sättigendes Gericht. Durch das Braten in Öl steigt zwar der Fettgehalt, aber in Maßen genossen sind sie durchaus Teil einer ausgewogenen Ernährung.

Tipp für eine fettärmere Variante: Die Reibekuchen können auch im Backofen bei 200°C etwa 20 Minuten gebacken werden, allerdings mit etwas weniger Knusprigkeit.

Reste verwerten

Übrig gebliebene Reibekuchen lassen sich wunderbar verwerten:

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